Berliner Mauer-Radweg
- Dauer
- 6 Tage
- Länge
- ca. 209 km
- Reisecode
- BER 10
Die Bundeshauptstadt Berlin ist nicht nur reich an kulturellen Sehenswürdigkeiten, auch Aktivurlauber kommen hier voll auf ihre Kosten. Besonders für Radfahrer wurden in den letzten Jahren zahlreiche spannende Radwege angelegt. Der zweifellos schönste und spannendste ist der Berliner Mauerradweg. In 4 bis 6 Tagen hoppen Sie zwischen West- und Ostberlin hin und her, lernen die bewegende Geschichte der Berliner Mauer kennen und natürlich auch die Berliner selbst. „Da kickste, wa?“ Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch mehrere Welten – ab auf den Sattel!
Lange Zeit war Berlin geteilt – in West und Ost, in das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und jenes der DDR. Die Spuren der Teilung sind noch heute sichtbar. Nicht nur in Form der kolossalen Berliner Mauer, auch die Architektur der Wohn- und Geschäftshäuser, kulturelle Orte und nicht zuletzt die Mentalität der Einheimischen sind Zeugen der bewegenden Geschichte der Stadt. Bei einer Radreise auf dem Berliner Mauer-Radweg erhalten Radurlauber einen wunderbaren Ein- und Überblick auf die gänzlich verschiedenen Lebensläufe der beiden Stadtteile – und ihrer Bewohner.
Die Route des Berliner Mauerradwegs (hier geht’s zur Karte) führt auf rund 160 km entlang der ehemaligen DDR-Grenzanlagen. Radurlauber fahren zumeist auf dem ehemaligen Zollweg – hier waren die westlichen Grenzschützer unterwegs – und auf dem einstigen Kolonnenweg auf der Gegenseite. Dank zahlreicher Mauerstücke, die immer noch an Ort und Stelle stehen, regelmäßigen Übersichtsplänen am Wegesrand sowie einer durchgehenden Beschilderung ist die Route auch für weniger geübte Radreisende uneingeschränkt geeignet.
Besonders schön: Entlang des Berliner Mauerradwegs sind über 40 Infostellen vorzufinden, die ausführliche Informationen über die Teilung Deutschlands, den Mauerbau, menschliche Tragödien und natürlich über den Fall der Mauer im Jahr 1989 geben. Die Radreise auf dem Mauer-Radweg wird damit zur abwechslungsreichen Zeitreise und lässt die jüngste Geschichte der Stadt Berlin lebendig werden.
Wo führt der Berliner Mauerradweg lang?
Der Berliner Mauerradweg führt zum großen Teil auf den früheren Kontrollwegen der Grenztruppen der DDR entlang. An der Umlandgrenze folgt der Radweg auf West-Berliner-Gebiet dem ehemaligen Zollweg. Entlang dieses Weges informieren Tafeln und Schilder an die Geschichte der Mauer.
Wie viele Etappen hat der Berliner Mauerradweg?
Der 160 km lange Radweg lässt sich je nach Fahrweise in 3 bis 5 Etappen (Etappenlänge max. 60 km/Tag) komplett erleben. Wer viel Zeit hat oder sich Zeit lassen möchte, kann den Berliner Mauerradweg in bis zu 14 Einzelstrecken erradeln – die einzelnen Etappen sind dann jeweils 7 bis 21 km lang.
Welche Radwege schließen sich an den Berliner Mauerradweg an?
Verlängern Sie doch einfach Ihren Radurlaub mit einer Reise auf folgenden Rad(fern)wegen: Havelradweg, Spreeradweg, Radweg Berlin-Kopenhagen, Radweg Berlin-Usedom.
Seit wann gibt es den Berliner Mauerradweg?
Der Radweg wurde zwischen 2002 und 2006 von der Stadt Berlin konzipiert und von der stadteigenen Grün Berlin GmbH umgesetzt. Seit 2006 ist er in seiner heutigen Form mit dem Rad erlebbar. Aber wussten Sie, dass ADFC-Aktivisten bereits 1991 die Idee eines Mauerradwegs hatten?
Der Berliner Mauer-Radweg führt einmal komplett um das ehemalige Westberlin herum. Damit verläuft der thematische Radweg nicht nur durch den Großstadtdschungel, sondern macht auch einen Abstecher ins Berliner Umland.
Neben der Berliner Mauer erleben Radurlauber etwa das Dorf Lübars, welches das einzige erhaltende Dorf ist, das noch zum Berliner Stadtgebiet gehört. Hier durchquert der Radweg auch grüne Landschaften mitten im Fließtal. Über das Märkische Viertel führt der Mauer-Radweg weiter Richtung Innenstadt und passiert dabei die ehemaligen Fabrikanlagen von Bergmann-Borsig, die heute ein interessanter Gewerbestandort sind. Das erste geschichtsträchtige Highlight auf dem Radweg ist der ehemalige Grenzübergang Bornholmer Straße am östlichen Ende der Bösebrücke. Hier wurde am 9. November 1989 die Grenze zwischen West und Ost erstmals für DDR-Bürger geöffnet.
Weiter südlich führt der Radweg am Mauerpark vorbei, der zu Zeiten der Deutschen Teilung der Grenzstreifen zwischen DDR und BRD war. Heute wird die Grünanlage als Erholungsgebiet genutzt. Im Sommer ist der Mauerpark gerade an den Wochenenden Anziehungspunkt für viele Menschen. Ein Flohmarkt und Karaokeveranstaltungen laden an dieser Stelle nicht selten zum Verweilen ein. Kurz hinter dem Hauptbahnhof schlängelt sich der Radweg durch das Regierungsviertel. Legen Sie eine Pause ein am Bundestag und genießen Sie den Blick auf die Spree, bevor es auf dem Sattel weiter Richtung Brandenburger Tor geht. Das Symbol der deutschen Einheit kann heute natürlich auch mit dem Fahrrad durchfahren werden, während es noch zu Zeiten der Deutschen Teilung im Niemandsland stand und nicht passiert werden konnte.
Die nächsten Möglichkeiten für einen Zwischenstopp sind der Potsdamer Platz und der Checkpoint Charlie. Früher war der Checkpoint Charlie der Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin. Heute befinden sich hier das Mauermuseum, das unter anderem Fluchtversuche dokumentiert und Fluchtobjekte zeigt. Neben dem Checkpoint Charlie ist die East Side Gallery einer der sehenswertesten Orte auf dem Mauer-Radweg durch Berlin. Das längste noch erhaltene Stück der Berliner Mauer steht direkt an der Mühlenstraße an der Spree und führt über 1,3 km bis zur Oberbaumbrücke. Auch am ehemaligen Grenzübergang Sonnenallee führt Sie der Berliner Mauer-Radweg vorbei. Weiter geht es durch Wohngebiete, bis Sie sich schließlich dem Flughafen Berlin-Schönefeld von Norden nähern.
Nun haben Sie den Trubel der Großstadt hinter sich gelassen und fahren auf der Südroute des Radweges am Rande der Stadt entlang. Die ausgebauten Strecken passieren dabei das Stadtgebiet und es wird immer wieder ein toller Blick auf die Hochhäuser der Stadt möglich. Gleichzeitig können Radler die Ruhe des Berliner Umlandes genießen. Kurz vor dem Teltowkanal führt der Radweg unter 800 Kirschbäumen hindurch, die in den 90er-Jahren ein Geschenk der Japaner waren. Gerade im Frühling zur Zeit der Kirschblüte ist das eine besonders atemberaubende Kulisse. Im Westen der Stadt führt der Radweg an der einzigartigen Potsdamer Schlösser- und Parklandschaft vorbei. Hier lohnt sich ein Abstecher zum Schloss Sanssouci, das für seine weitläufigen Parkanlagen bekannt ist.
Nahe Potsdam befindet sich die geschichtsträchtige Glienicker Brücke, auch bekannt als „Agentenbrücke“. Sie diente zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung als Austauschpunkt für gefangengenommene Agenten. Heute erinnern Erinnerungs- und Gedenktafeln an die Geschichte der Brücke.
Lübars ist das älteste Dorf Berlins, in dem heute noch Landwirtschaft betrieben wird. Radurlauber erleben einen historischen Dorfkern, Reiterhöfe und aktive Bauernhöfe. Zudem gibt es einen Freizeit- und Erholungspark mit Liege- und Spielwiesen. Rund um Lübars ist eine artenreiche Tierwelt vorzufinden.
Der Berliner Mauerradweg führt durch die erste große Neubausiedlung des ehemaligen West-Berlins. Sie wurde von zahlreichen in- und ausländischen Architekten erschaffen und ist die Heimat von mehreren zehntausend Berlinern.
Hier sind die Überreste des einstig größten DDR-Herstellers für Kraftwerkskomponenten zu sehen. Das Unternehmen war aus der 1891 von Sigmund Bergmann gegründeten Bergmann Electricitäts-Werke Aktien-Gesellschaft hervorgegangen und hat sich unter anderem der elektrischen Ausrüstung von Straßen- und Überlandbahnen gewidmet.
Der Grenzübergang Bornholmer Straße war der nördlichste der 7 innerstädtischen Durchgangsrouten. Hier konnten 1989 die ersten DDR-Bürger nach West-Berlin ausreisen.
Fahren Sie mit dem Rad durch den riesigen Mauerpark, der sich zwischen den Stadtteilen Wedding und Prenzlauer Berg erstreckt und auf dem früheren Todestreifen liegt.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen befindet sich heute ein 1,4 km langes Denkmal mit Besucherzentrum in der Bernauer Straße.
Ein Gebiet in Berlin-Mitte, in dem die wichtigsten Institutionen der deutschen Executive und Legislative ihren Sitz haben. Unter anderem: Reichstagsgebäude und Kanzleramt.
Das Brandenburger Tor wurde 1793 von Johann Gottfried Schadow errichtet. Es ist heute das Wahrzeichen Berlins und seit 1990 Symbol der deutschen Wiedervereinigung.
Früher durch die Mauer zum Brachland verkommen, ist der Potsdamer Platz heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und mit zahlreichen Passagen und Geschäften ein touristischer Anziehungspunkt.
Der letzte erhaltene Wachturm an der ehemaligen DDR-Grenze trägt den Namen BT6 und steht in Berlin in der Nähe des Potsdamer Platzes.
Einer der bekanntesten ehemaligen Grenzübergänge. Hier steht ein Museumshaus mit einer Ausstellung von Fotografien und Dokumenten zur Trennung Deutschlands. Das 360°-Panorama von Yadegar Asisi zum Thema „Berliner Mauer“ kann ebenfalls besucht werden.
Fast jeder Berlin-Neuling besucht das längste noch erhaltene Stück der Berliner Mauer im Stadtteil Friedrichshain. Die East Side Gallery ist heute eine riesige Open-air-Ausstellung.
Die Glienicker Brücke liegt im äußersten Südwesten Berlin und ist bekannt als Agentenbrücke. Das Bauwerk war lange ein legendärer Schauplatz des Kalten Krieges.
Besuchen Sie das Schloss Sanssouci als eines der bekanntesten Hohenzollernschlösser und die dazugehörigen Parkanlagen in Potsdams einmaliger Schloss- und Seenlandschaft.
Direkt am Havelufer liegt die sehenswerte Heilandskirche am Port von Sacrow. Sie ist Teil des Sacrower Schlossparks und wurde 1844 errichtet.
Die Pfaueninsel ist ein Naherholungsort und eine Parkanlage an der Havel im Südwesten Berlins, in der Sie ausgiebige Spaziergänge machen können. Ihren Namen hat die Insel durch die freilaufenden Pfauen erhalten, die hier gerne mal ein Rad schlagen. Auch Wasserbüffel sind auf der Pfaueninsel anzutreffen.
Es war eine laue Sommernacht. Am Abend des 12. August 1961 begannen Grenzpolizisten der DDR an den innerstädtischen Grenzen beider Besatzungsteile die Straßen aufzureißen und Barrikaden zu errichten. Nur wenige Monate später wurden aus den anfänglichen Stacheldraht-Hindernissen meterhohe Mauern, die West- und Ostberlin voneinander trennten. Veranlasst hat den Bau der Berliner Mauer die oberste Führungsriege der DDR, die auf diese Weise ihre Bürger vor einer unerwünschten Ausreise hindern wollten.
In der Folge des Mauerbaus kam es zu unzähligen Tragödien. Obwohl die Mauer nicht zuletzt aufgrund ihrer intensiven und aggressiven Bewachung der DDR-Grenzpolizei als unüberwindlich galt, versuchten viele Menschen zu fliehen. Mindestens 140 Menschen starben alleine auf dem Todesstreifen der Berliner Mauer – entlang der gesamten innerdeutschen Grenze waren es tausende.
Im Herbst 1989 mobilisierte sich die DDR-Bevölkerung gegen das Regime. Am 9. November des Jahres stürmte eine Menschenschaar die Mauer, nachdem kurz zuvor neue Ausreiseregeln verkündet wurden. Der Weg nach West-Berlin war wieder frei.
Mehr Geschäfte, Ärzte und Erlebnisse am Wegesrand sind auf einem Fernradweg kaum möglich. Die Infrastruktur des Mauerradwegs ist nahezu perfekt. In Kombination mit stets asphaltierten Radwegen und einer ebenen Topografie wird der Berliner Radweg zur idealen Radreise-Route für Familien mit Kindern oder für Senioren.
Innerhalb des Zentrums von Berlin hat der Mauerradweg städtischen Charakter. Dies ist zunächst auf dem Streckenabschnitt von Berlin-Mitte bis nach Schönefeld der Fall. Dabei werden aber auch Schrebergarten-Kolonien durchradelt, die eher ländlich anmuten. Ab Schönefeld bis nach Potsdam führt der Radweg Urlauber entlang der Stadtgrenze und damit durch weniger bebaute Gebiete. Pappelalleen, Landwege mit Blick ins Brandenburger Umland sowie die Häuserkulissen der Randstadt Berlins prägen das Bild. Wald wird auf dem Königsweg nach Potsdam durchradelt. Ab Kladow bei Potsdam bis nach Hohen Neuendorf wechseln sich Vorstadt, Stadtwege und ganz und gar ländliche Grenzwege ab. Hier wird West-Berlin nur noch ab und an durch Wald und Hecken wahrgenommen. Im Norden geht es durch Kiefernforst. Am Tegeler Fließ ist der letzte ländliche Abschnitt mit Dorfcharakter.
Dann geht es wieder zurück ins städtische Treiben. Zwischen den Stadtteilen Pankow und Wedding führt der Weg teils entlang der S-Bahn-Strecken zurück nach Berlin-Mitte. Mauerpark, Bernauer Straße, Humboldt-Universität, Charité und Spreeufer sind die letzten Wegmarken des Berliner Mauerradwegs, bevor das Brandenburger Tor in Sicht kommt.
Der Berliner Mauerradweg lässt sich am besten in 5 Tagesetappen erradeln.
Die Mecklenburger Radtour empfiehlt folgende Etappenplanung:
1. Etappe: Oranienburg – Berlin-Mitte, Brandenburger Tor (44 km)
2. Etappe: Berlin-Mitte, Brandenburger Tor – Teltow (59 km)
3. Etappe: Teltow – Potsdam (30 km)
4. Etappe: Potsdam –Hennigsdorf (54 km, inkl. Fährfahrt)
5. Etappe: Hennigsdorf – Oranienburg (22 km)
Wer weniger Zeit für Sightseeing, Museen und Spaziergänge haben und mehr Zeit auf dem Sattel verbringen möchte, kann auch eine sportive Etappenplanung erwägen und den Berliner Mauer-Radweg in 3 Tagesetappen erradeln:
1. Etappe: Oranienburg – Berlin-Mitte, Brandenburger Tor (44 km)
2. Etappe: Berlin-Mitte, Brandenburger Tor – Potsdam (85 km)
3. Etappe: Potsdam – Oranienburg (62 km)
Die Mecklenburger Radtour stellt Radreisenden ausführliche Routenmaterialien und GPS-Routendaten [interne Verlinkungen zu entsprechenden Seiten] zum Berliner Mauerradweg zur Verfügung. Sie wollen noch tiefer in die Geschichte der Stadt und ihr berühmtestes Bauwerk eintauchen? Dann empfehlen wir die kostenlose Smartphone-App der Bundeszentrale für politische Bildung [externe Verlinkung auf www.bpd.de] in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung und Deutschlandradio. Diese wurde zum 50. Jahrestag des Mauerbaus veröffentlicht und lotst interaktiv zu 42 geokodierten Sehenswürdigkeiten unmittelbar an der Berliner Mauer oder ihrem ehemaligen Verlauf.
Unsere Berliner Mauerradweg-Karte gibt Ihnen eine Übersicht über den Verlauf der Tour und die einzelnen Streckenabschnitte.
Starten Sie in Oranienburg und folgen Sie dem Mauerverlauf von der Stadtgrenze Reinickendorf nach Pankow und Wedding. Weiter geht es vorbei am Reichstag und Brandenburger Tor, bevor unweit des Potsdamer Platzes der ehemalige Grenzübergabe Checkpoint Charlie erreicht wird. Am Ostbahnhof beginnt die East Side Gallery – radeln Sie zum ehemaligen Übergang Sonnenallee über Schönefeld bis nach Teltow. Über den Berliner Forst, eine Stippvisite in der Stadt Potsdam und durch die von Lenné und Schinkel gestaltete Hügel-, Park- und Seenlandschaft westlich von Berlin erreichen Sie wieder Ihren Ausgangspunkt.
Lassen Sie sich von über 350 erlebnisreichen Radreisen inspirieren. Bestellen Sie Ihren kostenfreien Radreisekatalog bequem nachhause.
Auf den Spuren der ehemaligen Berliner Mauer bietet diese Radreise faszinierende Eindrücke. Immer der ehemaligen Mauer folgend, radeln Sie am Brandenburger Tor weiter zum Checkpoint Charlie und dann nach Kreuzberg. Von hier aus in den Süden nach…
Auf den Spuren der ehemaligen Berliner Mauer bietet diese Radreise faszinierende Eindrücke. Immer der ehemaligen Mauer folgend, radeln Sie am Brandenburger Tor weiter zum Checkpoint Charlie und dann nach Kreuzberg. Von hier aus in den Süden nach…